Die
Philosophie
des Hinduismus
Die Philosophie des Hinduismus ist eng mit den
hinduistischen Traditionen verknüpft. Bereits vor mehr als 2000 Jahren entwickelten sich
eine Reihe verschiedener Philosophieschulen.
Sieben dieser Philosophien (Sad-darsanas) werden allgemein als
bedeutsam erachtet.
Die sieben Philosophien
Von den verschiedenen philosophischen Schulen, die sich nach der Zeit der
Upanisaden (ca. 500 v. Chr.) bildeten, waren sieben Systeme - die Sad-darsanas
- besonders einflußreich.
Diese Tabelle stellt in Kürze die sechs Systeme
(fettgedruckt), die Namen ihrer Gründer (in Klammern) und ihre Hauptaussagen dar.
Nyaya (Gautama): In erster
Linie behandeln Gautamas Philosophie die Gesetze der Logik, Analyse und dem Wesen des
Denkens.
Vaischeschika
(Kanada): Ein dualistisches und atheistische Philosophie. Kanada behandelt die
Atomlehre und verneint die Existens einer höheren Kraft. Die Realität setze sich aus
Seele und Materie zusammen, und diese Materie bestehe aus Atomen.
Sankhya (Kapila): Wie
Vaischesschika ist auch Sankhya eine dualistische Philosophie. Sie beschäftigt sich mit
dem analytischem Studium der Materie (Sankhya) und unterscheidet zwischen Materie oder
Natur (Prakriti) und zahllosen Seelen (Pumscha). Eine Befreiung kann nur stattfinden, wenn
sich die Seele von der Materie unterscheidet.
Karma-Mimamsa
(Jaimini): Nach Jaimini stehen die Menschen unter dem Naturgesetz des Karmas, und
es existiere kein Gesetz jenseits davon.
Gute Handlungen führen zu einem glücklichem Leben. Diese Philosophie wurde später vom Vedanta-System ersetzt.
Astanga-Yoga (vermutlich Jadschnavalkja - von Patanjali
systematisch erfaßt): Das Astanga-Yoga wird in den yoga-sutras beschrieben: Asta
(acht) und anga (Glieder). Der achtfache Pfad soll zum Erkennen des Paramatma (Überseele)
führen. Mokscha (Befreiung) kann durch bestimmte geistige und körperliche Disziplinen
erreicht werden.
Brahma Mimamsa (Astavakra / Badarajana): Eine der bekanntesten hinduistischen
Philosophien. Obwohl die Macht der Maja (Illusion) die Welt real erscheinen läßt,
ist Brahman die gestaltlose, letztgültige Wirklichkeit.
Die Menschen haben eine Seele oder Geist (Atman), die unzerstörbar und mit Brahman
identisch ist, und alle geschaffenen Dinge bilden eine geistliche Einheit. Das Karma
beeinflußt die zukünftige Existens des Atmans. Durch Moksa (Befreiung) kann Atman aus
dem Kreislauf (Rad) aufeinanderfolgender Geburten und Tode (Samsara) erlöst werden.
Ein zentraler Aspekt ist der "Monismus" - es gibt nur eine unteilbare
Wirklichkeit (Brahman), und die Seele (Atman) ist eins mit ihr. Badarajana lehrt, zum
völligen Verständnis des Brahman sei Eingebung und nicht Logik oder Intellekt
erforderlich.
Brahma-sutra / Vedanta-sutra (Vyasadeva):
Das bedeutendste aller Systeme. Vyasadeva verfaßte sie als "letzte
Schlußforderung". Verschiedene Schriften datieren die Enstehung bereits auf 3000 v.
Chr. Andere Quellen datieren die Enstehung zwischen 800 und
500 v. Chr. Vedanta bedeutet "das Ende des Wissens" und sutra
frei übersetzt "Code". Weiterführende Informationen hierzu im folgenden
Hauptext. |
Die vedische Ära (ca. 3000 v. Chr.) / das
Vedanta-Sutra
Wie im Srimad-Bhagavatam, 1. Canto, 4.Kapitel
(Vers 16-20) zu lesen ist, war Vyasadeva der erste, der die Veden niederschrieb. Zuvor
wurden die Veden mündlich weitergegeben. Sie gelten als direkte Unterweisung von Krsna,
der persönlichen Inkarnation Gottes, an Brahma.
Vyasadeva teilte den Karma-Kanda-Veda in 4 Teile:
Sama, Rg, Yajur und Atharva. Die Sama- und Rg-Veden behandeln Gebete zur Verehrung der
Halbgötter, wobei der Sama-Veda gesungen und der Rg-Veda gesprochen wird. Der Yajur
(Opfer)-Veda erklärt die Durchführung verschiedener Zeremonien. Die Atharva (Große
Weise)-Veda beschäftigt sich mit der Beseitigung von negativen Einflüßen.
Weitere Bestandteile der Veden sind die Brahmanas
und Aranyakas. Sie stellen eine praktische Anleitung zum Umsetzen der Karma-kanda dar.
In den sechs Vedangas werden Siksa (Lautbildung),
Vyakarana (Grammatik), Chandas (Versmaß), Jyotis (Astronomie und Astrologie), Kalpa
(Verehrung, Rituale) und Nirukti (Wörterbuch) erläutert.
Die vier Upa-Vedas behandeln Ayurveda (Medizin),
Dhanurveda (Kriegskunst), Gandharvaveda (Musik) und Sthapatyaveda (Architektur).
Die fünf Agamas (Upasana-kanda) beschreiben fünf
Formen der Verehrung. Vaikanasa (Verehrung Sri Visnus), Saiva (Verehrung Shivas), Sakta
(Verehrung Durgas), Ganapatya (Verehrung Ganesas) und Surya (Verehrung Suryas).
Ein weiterer, sehr bekannter Teil der Veden sind
die 108 Upanisaden (Jnana-kanda). Upanisad bedeutet "Wissen empfangen, während man
nahe beim Lehrer sitzt." und berichten über Gespräche zwischen spirituellen
Meistern und ihren Schülern und Weisen. Sie beschreibendie Essenz der Philosophie und
werden daher als Jnana-kanda der Veden bezeichnet. Dem
deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer (1788-1860) galt ihre Lektüre als Trost sowohl
seines Lebens als auch seines Todes. Sie werden zu den großen spirituellen Texten der
Welt zugerechnet. Ihre Gedankenbreite, ihre tiefen Einsichten und die aufrüttelnde
Sprache haben bis in die Moderne Gottgeweihte, Dichter, Mystiker und Philosophen
angezogen.
Die 18 Puranas sind beinhalten neben dem
geschichtlichen Hintergrund der Inkarnation Gottes, Krsna, auch Erzählungen über
Halbgötter, große Weise und Könige.
Im Mahabharata, eine aus 110 000 Doppelversen
bestehende Schrift, beschreibt den Familienstreit der Königsdynastien der Kauravas und
den Pandavas. Die im auch Westen sehr bekannte Bhagavad-Gita gilt als Höhepunkt des
Mahabarata und wird daher häufig als Gita-Upanisad (Essenz der Upanisaden) bezeichnet.
Die Vedanta-sutra bestehen aus kurzen, tiefgründigen Versen.
Auszug:
"Jetzt ist es an der Zeit, Fragen über die Absolute Wahrheit zu stellen."
(Vedanta-sutra, 1.1.1)
"Der Höchste Herr ist nicht unbeschreibbar." (Vedanta-sutra 1.1.5)
Das Srimad-Bhagavatam gilt als der natürliche Kommentar
Vyasadevas (Essenz) zum Vedanta-sutra.
Die buddhistische Ära - ca. 400 v. Chr.
Im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. drohten eine
Anzahl verschiedener Bewegungen die Grundlagen der vedischen Religion zu unterwandern.
Eine Gruppe atheistischer Philosophen bestritt nicht nur die Existenz Gottes, die
Autorität der vedischen Schriften und die Vorstellung der Wiedergeburt, sondern weigerte
sich auch, die Stellung der Brahmanenpriester anzuerkennen - der höchsten Wächter
über heilige Lehre, Ritual und Opfer. Darüber hinaus spalteten sich die Anhänger
Gautama Buddhas und Mahawiras, des Gründers des Dschainismus, von der vedischen Tradition
ab und verfolgten ihre eigenen religiösen Wege.
Nach der hinduistischen Vorstellung ist Buddha ein
Saktyavesa-avatara (ermächtigte Inkarnation Gottes). Grundlage für diese Vorstellung
sind die vedischen Schriften: "Am Anfang des Kali-Yugas wird der Herr als Buddha, der
Sohn Anjanas, in der Provinz Gaya erscheinen, um diejenigen Irrezuführen, die die
gläubigen Theisten beneiden." (Srimad-Bhagavatam 1.3.24)
Seine Mission war hauptsächlich das Predigen von
Ahimsa (Gewaltlosigkeit), und er lehrte grundlegende moralische Gesetze, um eine
Läuterung bei den Menschen zu erreichen. Weil die Menschen im zunehmenden Maße sündhaft
und atheistisch handelten, und ihr Verhalten zudem den vedischen Schriften rechtfertigten,
lehnte er die Veden ab. Sein Ablehnen interpretieren viele Hindudenker als
"Scheinablehnung", da die Menschen zu sündhaft gewesen seien, um den wahren
Sinn der Veden zu verstehen. Auf diese Weise gäbe Buddha auch Atheisten die Möglichkeit,
ein reines Leben zu führen und Hingabe zum Höchsten Herrn zu entwickeln.
Die vedische Religion behielt bis zur Gründung
des ersten großen indischen Reichs (basierend auf dem heutigen Staat Magadha (Nordindien)
durch Tschandragupta Maurja (ca. 321-297 v. Chr.) ihre Vormachtstellung bei.
Als aber Tschandraguptas Enkel Asoka sich zum
Buddhismus bekehrte und sich für diesen einsetzte, schwächte dies für lange Zeit die
Autorität der Brahmanen.
Nach Asokas Tod (238 v. Chr.) zerbrach das Reich.
Die neuen Königreiche Nordindiens folgten weiterhin Asokas Beispiel und setzten sich für
den Buddhismus ein. Bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr. griffen Invasoren immer
wieder Nordwestindien an, und in dieser für die Bevölkerung schweren Phase legten die
Brahmanen die vedische Religion neu aus, um diese wiederzubeleben.
So wurden die Tieropfer, die Buddha so sehr
mißfielen, beendet. Auch die Zahl der Zeremonien wurde deutlich verringert, und es
entwickelte sich eine eigene Tradition philosophischer Sichtweisen. In dieser Zeit wurden
die großen indischen Epen, Ramajana und Mahabharata, überarbeitet. Beide Epen
erhielten den Status heiliger Schriften, und ihre Helden wurden in Inkarnationen Vishnus
verwandelt.
Ab dem Jahr 100 n. Chr. wurde das brahmanische
Gesetz in den Manu-Smriti (Gesetze Manus) systematisch gesammelt. Dieses bis heute in
weiten Teilen des Hinduismus einflußreiche Handbuch informiert umfangreich verschiedenen
Themen, wie das Kastensystem, Formen der Ehe, Bestattungsriten, Pflichten der
Könige, Oberherrschaft der Brahmanen, Karma-Vorstellung und Wesen der Seele.
Nach der Machtergreifung der Guptadynastie, die im
4. Jahrhundert n. Chr. in Magadha an die Macht kam, stabilisierte sich die politische Lage
in Nordmittelindien. Seinen kulturellen Höhepunkt erreichte das alte Indien unter der
Regentschaft Tschandraguptas II. (ca. 380 - 415 n. Chr.). Er empfing Wissenschaftler,
Dichter und Philosophen, Hindupriester erhielten kaiserlichen Schutz und buddhistische
Klöster blühten auf.
Es folgte eine längere Zeit des Friedens und
Wohlstands. Im fünften Jahrhundert n. Chr. enstanden die ersten Bhakti-Bewegungen, in der
Menschen ihre Hingabe und Liebe zu Gott ausdrückten.
Gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. griffen die
Hunnen das Guptareich an, und wurden schließlich von Skandagupta (455-467 n. Chr.), dem
letzten bedeutenden Kaiser der Guptadynastie, aufgehalten. Nach dessen Tod zerbrach das
Land in eine Reihe kleinerer Königreiche. Obwohl die Guptakönige großzügig
buddhistische Klöster stifteten und buddhistische Ratgeber an ihren Höfen hatten,
entstand in dieser Zeit nach Auslegung der Brahmanen (Priestern) der brahmanische
Hinduismus in einer heute erkennbaren Form.
Zwische 300 und 800 n. Chr. enstanden bekannte
Werke der Sanskritliteratur. Besonders bekannt ist der Dichter und Dramatiker
Kali-dasa (5. Jahrhundert), dessen Schauspiel Sakuntala später von Goethe
(1749-1832) bewundert wurde.
Zwischen den Jahren 500 bis 1000 n. Chr. wurden
die bedeutenden Puranas verfaßt. Sie verherrlichen Brahma, Vishnu und Shiva.
Die monistische Ära
Sankaracarya / Schankara - 788-820 n. Chr.
Die Vedanta-Philosophie Sankaracaryas lehrt
Advatia (nicht-dualistisch), auch Monismus genannt. Sankaracarya , war ein Philosoph,
Mystiker und Poet, der 788 n. Chr. geboren wurde und nur 32 Jahre alt wurde. Er wird
allgemein als die Inkarnation des Gottes Shiva betrachtet. Sankaracarya schrieb den
Sariraka bhasya (Erläuterung zum Vedanta-sutra)
Er lehrt, daß die Menschen die Welt nur deshalb
für wirklich halten, weil sie unwissend sind. (z.B. kann ein Seil bei schlechten
Sichtverhältnissen für eine Schlange gehalten werden.) Tatsächlich ist die materielle
Welt, auch Maja genannt, eine Illusion. Die einzige Wirklichkeit sei das Brahman, das mit
dem Atman identisch ist. Befreiung vom Samsara-Kreislauf ließe sich nur durch Erkenntnis
und die Verschmelzung vom Brahman mit dem Atman erreichen. Obwohl seine Lehre als
Unpersönlichkeitsphilosophie gilt, erreichte er mit seiner Philosophie eine
Wiederbelebung der vedischen Gedanken und Schriften. Ehe er verschied, offenbarte er
jedoch, dass der hingebungsvolle Dienst zu Govinda die die höchste Stufe des spirituellen
Lebens darstellt.
Während die Ebenen Nordindiens zwischen 550 und
1200 n. Chr. zum Jagdgebiet einander ablösender Invasoren aus dem Nordwesten wurden,
entwickelte sich die Hindukultur in Südindien und in der Dekkan-Hochebene rasch. Die
Bedeutung des brahmanischen Hinduismus nahm weiter zu. Eine Reihe bedeutender, reich
verzierter Tempel entstand in dieser Zeit. Die Puranas trugen dazu bei, die Anbetung von
Göttern wiederzubeleben, und deren Mythologie zu erklären.
Die Vaisnava-Ära
Ramanujacarya - 1017-1137 n. Chr.
Im Gegensatz zu Sankaracarya lehrte
Ramanudscha, daß die Alltagswelt keine Täuschung ist. Das Atman sei, obwohl ein
Bruchteil von Brahman, nicht damit identisch. Zur Befreiung, am besten durch Bhakti (die
Liebe Gottes) zu erlangen, kommt es, wenn das Atman mit Brahman wiedervereinigt ist und
doch seine Eigenart behält. Seine Schule ist als Wischischta-Adwaita bekannt -
»bedingter Nichtdualismus«.
Zwischen dem 9. bis zum 13. Jahrhundert n. Chr.
wendeten sich eine große Anzahl lokaler Herrscher, von großen Denkern inspiriert, wieder
dem Hinduismus zu. Nur in Bihar und Bengalen blieb der Buddhismus bis zur islamischen
Besetzung im frühen 13. Jahrhundert stark.
Madhvacaryas - 1239-1319 n. Chr.
Sripada Madhvacarya schlug noch eine andere Sicht
vor. Er lehrte ein System des Dvaita, welches aussagt, daß Brahman von Atman
unterschiedlich sei, und wird deshalb auch als Shudhadvaita (sudha=rein und
dvaita=Dualismus) genannt. Gott und die Seele sind verschieden. Beide bleiben nicht nur in
der geschaffenen Welt voneinander getrennt, sondern sogar nachdem das Atman die Befreiung
erlangt hat, wenn es auch Brahman sehr nahe kommt. "Jemand, der immer den Unterschied
zwischen dem Lebewesen und dem Höchsten Herrn sieht, ist dem Herrn sehr lieb." (aus
dem Padma Purana)
Als die Moslems im 13. Jahrhundert ihre politische
Vorherrschaft über einen Großteil Indiens errichteten, zog sich der Hinduismus nach und
nach in sich zurück, blieb dennoch durch Theologie, Philosophie und Anbetungsformen
weiterhin eine kulturelle Einheit für seine Anhänger.
Caitanya Mahaprabhu - 1486-1534 n. Chr.
In Caitanya sehen viele Hindus die Höchste
Persönlichkeit Gottes, Krsna, der in der Gestalt von Caitanya inkarnierte. Er lehrte die
Essenz der vedischen Philosophie - reine Liebe zu Gott. Die Philosophie Caintanyas wird
"Acintya bedha abedha tattva" (Acintya=unbegreiflich - Ein unbegreifliches
Einssein mit und dich Verschiedensein von Gott) genannt. Die Lebewesen sind sowohl eins
und dennoch verschieden von der Höchsten Persönlichkeit Gottes - ähnlich eines Tropfen
Meerwasser, der zwar die selbe Qualität wie das Meer hat, jedoch sich quantitativ von
diesem unterscheidet. Gott hat unbegrenzte Eigenschaften, die Menschen jedoch nur in einem
winzigen Ausmaß.
Caitanya ist auch die Inspiration der Hare-Krsna-Bewegung. Der folgende Auszug ist in der
Form von Fragen und Antworten gehalten: »Welche Erkenntnis ist die höchste von allen? Es
gibt keine Erkenntnis außer der Hingabe an Krsna. Was gilt als Reichtum unter den
menschlichen Besitztümern? Der Liebe für Radha-Krsna hat, der ist ungeheuer reich.
Welches ist die schwerste Sorge? Es gibt keine Sorge außer der Trennung von Krsna.«
Die Bhakti-Haltung ist leidenschaftliche
Selbstaufgabe zu Gott und betont das Herz, nicht den Geist. Sie stellt eine wichtigen
Ausgleich der bis ins Mittelalter vorherrschenden philosophischen und asketischen Ansätze
des Hinduismus dar, obwohl sie bis zu den Swetasvatera-Upanisaden zurückverfolgt werden
kann (ca. 3000 v.Chr.).
Auch Mira Bai (geb. ca. 1550 n. Chr.), eine radschputische
Prinzessin, die der Welt entsagte und sich als Krsnas Gattin
betrachtete, war eine Anhängerin Krsnas. Hunderte Lieder und Gedichte, die bis heute
gesungen werden, zeigen dies in anschaulicher Weise.
Turkaram (1607 - 1649 n. Chr.), bei arm und reich
beliebt, drückte seine sprirituellen Gefühle in Form kurzer Liedverse aus. Er hielt
äußere Riten wie beispielsweise Pilgerfahrten für fruchtlos.
Der Brahmane Tulsidas (1532 - 1623 n. Chr.) beeinflusste die
Entwicklung des Hinduismus ebenfalls maßgebend. Bekannt wurde er vor allem durch sein
Werk "Der heilige See der Taten Ramas".
Eine der deutlichsten Änderungen, zu denen das Bhakti-Yoga
führte, war der Zugang zu Gott, frei vom bestehenden Kastensystem. In der Praxis steht
nun allen diese Form der Gottesverehrung offen.
Und wann beginnst Du? |